Er wurde Sommer 1947 im Komitat Zala mit seinen sanften Hügeln und großen Wäldern, in Kustánszeg als zweiter Kind einer kunstliebenden Familie geboren. In einem der entferntesten Winkel des Landes umgeben ihn traditionelle Bräuche, seit Urzeiten überlieferte Bau— formen und noch lebendige Volkskunst. Im Unterbewußtsein brachte er von dort seine Aufnahmebereitschaft für Realitäten, seinen Hang zu den rustikalen Ausdrucksformen der Wirklichkeit mit sich.
Er zog mit seinen Eltern nach Budapest, und die Stadt mit ihrem hektischen, unüberschaubaren Leben bedeutete für ihn den Verlust von Ruhe und Harmonie. Doch auch inmitten der auf ihn hereinstürmenden neuen Eindrücke fand der Junge bald seinen Platz, träumte die Schönheit seiner friedlichen Vergangenheit bereits von ihrer Zukunft.
Die Schule besuchte er in Budapest. Auf der Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten spielte er in einer Amateurband Gitarre, doch lenkte ihn sein Talent schon in jungen Jahren in Richtung der bildenden Kunst. Anfänglich schnitzte er kleine Gegenstände aus Holz oder Bein nur zum Zeitvertreib, später auf Anregung seiner Freunde. Seine Beinschnitzereien brachten ihm auch die erste nennenswerte Anerkennung. Da er an der Hochschule für Kunstgewerbe nich aufgenommen wurde, stillte er nach dem Abitur seinen Drang zur Kunst in verschiedenen Fachzirkeln.
Seit 1974 ist er Mitglied des Kunstfonds, 1978 legte er die Staatsprüfung in Ästhetik ab.
Das Anfertigen von Schmuck- und Gebrauchsgegenständen aus Leder dürfte gleichaltrig sein mit den uralten Künsten des Tanzes, der Musik. Die Nutzung des praktisch überall vorkommenden Materials galt schon bei den landnehmenden Ungarn als gewohnte Beschäftigung. Obschon hauptsächlich von Hirten gefertigte Gegenstände in größerer Zahl erst vom Ende des vorigen Jahrhunderts erhalten geblieben sind, zeugen doch die in Leder gebundenen Corvinae des Königs Matthias und andere Meisterwerke der Bruchkunst davon, welche Fertigkeit die Ungarn in diesem Kunstzweig erlangten.
Seit 1969 arbeitet der Künstler nur noch mit Leder. Interessanterweise griff er nicht einmal zu Beginn seiner Laufbahn nach leicht zu bearbeitendem, dünnen Leder. Er fühlte, daß 3-5 Millimeter dickes Leder die Möglichkeit für Werke in sich birgt, die dem Kriterium der Bildhauerei genügen.
Wandschmuck, Raumteiler, Reliefs, Kleinplastiken und Skulpturen — diese Stufen markieren aus eben diesem Material einen Weg, den vor ihm noch niemand beschritt. Die Arbeitsphasen: Zeichnen des Themas, Anfertigung aus Holz oder gebranntem Ton, Strecken des durch Einweichen elastisch gewordenen Leders, sein mehrfaches Pressen und schließlich Ausarbeiten der feineren Details mit beinermen Werkzeug. Zu dieser Tätigkeit ist nicht nur besonderes Talent, sondern auch Kraft vonnöten, damit sich das dicke Leder dem Willen des Künstlers fügt. Es ist nur einem kräftigen, unermüdlichen Künstler gegeben, aus diesem harten Material kaum sichtbare Falten in die porträtierten Gesichter zu zaubern, auf den abstrakten Kompositionen einen Wechsel zwischen sanften Erhebungen und plastisch geprägten Linien hervorzubringen. Das Resultat der geistigen und Körperlichen Konzentration spiegelt auf dem Leder wider, was die Seele von der Schönheit träumt.
Die unerreichbare, nie ganz zu ergründende Eva ist die Botschaft der Schönheit, die sanften Rundungen und feinen Linien des weiblichen Körpers, das Sehnen nach einem heiteren, unbeschwerten Leben. In unzähligen Variationen entdeckt er immer wieder, aus jeweils anderem Aspekt, welchen Zauber ein weiblicher Körper ausstrahlen kann. Seine Abstraktion: Was in seinem Werk Schönheit ist, dort kann man Teile eines Frauenkörpers ahnen. Bei seinen Männerporträts nähert er sich dem Menschen von einer ganz anderen Seite — mit tiefdurch— furchten Gesichtern, spöttischem Lächeln, den Runzeln weiser Gleichgültigkeit, den Abbildern von Männern gegen Ende eines harten, kampferfüllten Lebens. Die Symbole der Verlassenheit, des Unverständnisses, der Nichtbefriedigung. Diese Männer konnten dem Schönen nur in ihren Träumen begegnen, in Wirklichkeit vielleicht nie.
Die ersten Tafelbilder reproduzieren seine verzehrenden seelischen Kämpfe. Innere Spannung sprengte die Flächen, ließ Erdteile sich voneinander entfernen, erzeugte zwischen ihnen tiefe, dunkelklaffende Schluchten. Er fühlte: Irgendetwas zerbrach, etwas Irreparables geschieht mit ihm und der Welt. Aus seinen Werken verschwanden die Realitätselemente. Seine abstrakten Bilder zeigen die Öde und unmenschliche Härte versteinerten Lebens auf erschütternd einfacher Weise.
Diese Bilder verkörpern Schmerz und Aussichtslosigkeit. Aus diesem künstlerischen Ringen ging seine Ausdrucksfähigkeit erstarkt hervor, und seine Reliefs der jüngeren Zeit schildern den Kampf zwischen Schönem und Häßlichem, zwischen Gut und Böse. Ausstellungen in Ungarn: Komárom, Kecskemét, Oroszlány, Sopron, Dunaújváros, Zalaegerszeg, Martfű, Tatabánya, Tata, Nyíregyháza, Vác, Soltvadkert
In Budapest: Hauptstädtisches Kulturhaus, Kulturzentrum in Angyalföld, Csiki-Galerie‚ Galerie der Vizivaros‚ Mednyanszky-Saal und Burgtheater-Galerie
Ausstellungen im Ausland: Wien, Baden, Graz, München, Tübingen, Ulm, Venedig, Bari, Mailand, Groningen, Eindhoven